SGH-Fraktion: Ratsmehrheit sind Nöte der Kundinnen und Kunden egal
Den Antrag der SGH-Fraktion, enercity aufzufordern, die Energiepreise umgehend und deutlich zu senken, hat die große Mehrheit am Donnerstagabend im Rat ohne Aussprache abgelehnt. Die Grünen meldeten sich mit einer polemischen Äußerung zu Wort, die SGH-Fraktion habe keine Ahnung von Energiepolitik. Die Fraktion hatte den Antrag in den Rat eingebracht, weil enercity mit seinen hohen Energiepreisen Rekordgewinne auf dem Rücken der Kundinnen und Kunden einfährt.
„Ich finde es unerträglich, dass es der großen Ratsmehrheit egal ist, dass sich viele Hannoveranerinnen und Hannoveraner die monatlichen Abschläge für Strom, Gas und Fernwärme vom Mund absparen müssen, während der kommunale Grundversorger im Geld schwimmt“, kommentiert SGH-Fraktionsvorsitzender Dirk Machentanz die Vorgänge. „Auch für viele Normalverdienerinnen und Normalverdiener sind die hohen Energiepreise sehr belastend und für die hiesige Wirtschaft ein Standortnachteil.“
„In dieser für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen schwierigen Zeit darf es nicht so weitergehen, dass enercity das eigene Gewinnstreben über die elementaren Interessen der hannoverschen Kundinnen und Kunden stellt“, kritisiert Machentanz. „Das Unternehmen ist als kommunaler Grundversorger der Daseinsvorsorge verpflichtet. Wir werden als SGH-Fraktion weiter am Thema dranbleiben und Druck machen.“
enercity hatte zum Oktober 2022 den Gaspreis um 70 Prozent und den Strompreis um 40 Prozent erhöht. Seitdem verharren die Preise auf hohem Niveau, obwohl die Beschaffungskosten wieder gesunken sind. Der Gaspreis wurde zum 1. Februar dieses Jahres nur um 10 Prozent gesenkt und ein Rabatt auf Fernwärme gewährt. Der Stromtarif blieb unverändert.